Basketballgemeinschaft Kamp-Lintfort 1954 e.V.
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Die BGL muss sich wie in der Hinrunde am Ende wieder nur knapp geschlagen geben

Es war einfach nicht der Spieltag der BG Lintfort. Denn sowohl die erste Herrenmannschaft als auch die „Zweite“ mussten sich in ihren Partien des 14. Spieltages jeweils nur hauchdünn geschlagen geben und hätten durchaus mehr verdient gehabt.

Während die Regionalliga-Truppe von Coach Tobias Liebke nach 40 intensiven Minuten mit 68:71(36:36) gegen den Nachbarn Bayer Uerdingen verlor, verpasste die Landesliga-Truppe gegen KultSport Wuppertal nach einer moralisch wertvollen Aufholjagd beim 73:75(31:37) ebenso nur knapp eine Überraschung.

 

Uerdingen behält im Derby äußerst glücklich die Oberhand

Wenn es einen Basketballgott gibt, dann war er am vergangenen Samstag definitiv Krefelder. Denn äußerst glücklich und letztlich auch unverdient setzte sich der neue Tabellendritte Bayer Uerdingen bei der BG Lintfort durch. Für die Lintforter ist die Niederlage gegen die Seidenstädter umso bitterer, da sie nun vier Siege Rückstand auf den neunten Tabellenplatz bedeutet. Die BGL kämpfte zwar leidenschaftlich und hatte im Vergleich zum Hinspiel die beiden bezahlten Akteure der Gäste auch weitestgehend im Griff, musste allerdings erneut nur Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Gegentreffer hinnehmen und konnte nicht mehr kontern.

Coach Liebke hatte kurz vor der Partie erneut seinen Kader umstellen müssen. Till Achtermeier fehlte aus persönlichen Gründen, Joel Aminu bekam seine Knieprobleme nicht rechtzeitig in den Griff. Dadurch rutschten Sebastian Götzen und Maurice Schöter in den Kader. Auf Uerdinger Seite fehlten ebenfalls drei Akteure, allerdings konnte Coach Bruhnke auf seine beiden Top-Akteure Daniyelyan und Kazlauskas, die im Hinspiel für mehr als zwei Drittel der Krefelder Punkte verantwortlich waren, aufbieten.

Dennoch waren es die Gastgeber, die in den ersten zehn Minuten den Ton angaben. Durch eine intensive Verteidigungsarbeit zwang man die Gäste zu schwierigen Würfen, von denen ein Großteil daher auch das Ziel verfehlte. In der Offensive gelang es den Klosterstädtern, den Krefeldern den eigenen Rhythmus aufzuzwängen und dadurch einige einfache Punkte zu erzielen. Dennoch zeigte sich bereits zu diesem Zeitpunkt, dass der BGL ein hartes Stück Arbeit bevor stand.

Dementsprechend eng verlief auch das zweite Viertel. Die Lintforter konnten die beiden Hauptprotagonisten der Gäste nahezu neutralisieren. Zwar kam vor allen Dingen Daniyelyan nun des Öfteren zum Abschluss und bewies seine Wurfsicherheit von jenseits der Dreipunktelinie, dennoch blieb die BGL am Ball und konnte die Partie ausgeglichen gestalten. Das nervte die Gäste dermaßen, dass sie in dieser Phase hauptsächlich die Schuld beim souveränen Schiedsrichtergespann suchten. Bis zum Halbzeitpfiff bekamen die rund 200 Zuschauer daher ein spannendes Spiel auf hohem taktischem Niveau geboten.

Erst nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste aus der Seidenstadt dann einfacher zum Zug. Die Lintforter konnten in den ersten fünf Minuten des dritten Abschnitts nur ganze zwei Punkte erzielen und vergaben ihre Chancen in dieser Phase schlichtweg zu fahrlässig. Doch durch viel Willen und Einsatzbereitschaft hielt man den Vorsprung des Gegners unter zehn Punkten und kämpfte sich Schritt für Schritt wieder zurück in die Partie. Nach dem dritten Viertel war beim Stand von 51:51 daher alles weiter offen.

Der Schlussabschnitt war dann an Spannung nicht mehr zu überbieten. Nun wechselte die Führung im Minutentakt, beide Mannschaften agierten nun mit offenem Visier. Auf Lintforter Seite war es Michael Schmak, der sein Team mit zwei Dreiern aus mehr als 9 Metern im Spiel hielt. Doch die schwindenden Kräfte machten sich nun zunehmend bemerkbar, Uerdingen fand nun zu häufig den freien Mann unter dem Korb, die BGL verlegte selbst die klarsten Gelegenheiten. 
Dennoch: zwanzig Sekunden vor dem Ende hatten die Klosterstädter beim Stand von 58:58 Ballbesitz und den Sieg vor Augen. Janosch Feige wurde clever freigespielt und zog mit der letzten Kraft zum Korb. Die Uerdinger gingen ihn hart an, ein sauberer Abschluss blieb Feige daher verwehrt. Dadurch konnten sich die Gäste wenige Sekunden später auf die Abgebrühtheit Daniyelyans vertrauen konnten, der sechs Sekunden vor dem Ende unter größter Bedrängnis einen Dreipunktwurf versenken konnte. Der BGL gelang nicht mehr das Comeback. Somit entführten die Gäste durch den 68:71(36:36)-Erfolg zwei überaus glückliche Punkte, den Lintfortern stand die Enttäuschung hinterher deutlich ins Gesicht geschrieben.

Tobias Liebke brauchte hinterher einige Minuten, bis er sich äußern konnte, fand aber dennoch lobende Worte für sein Team: „Was soll ich sagen, das ist schlicht und einfach bitter. Wir hatten einen klaren defensiven Plan, an den wir uns über die komplette Spielzeit gehalten haben - davon bin ich total begeistert, ein Kompliment ans Team. Leider haben wir bedingt durch den großen Krafteinsatz in manchen Situationen vor dem Korb die nötige Ruhe vermissen lassen. Es tut mir unglaublich leid für die Jungs, dass wir uns heute nicht belohnen konnten, eigentlich wären wir der verdiente Sieger gewesen. Letztlich bleibt uns jetzt aber dennoch nichts anderes übrig, als uns wieder aufzurichten und solange weiter zu kämpfen, bis die Saison vorüber ist.“

Punkte: Schmak (19), Kower (12), Krüger, Wittich (je 10), Feige (8), Th. Achtermeier (4), Wagner (3), Middeldorf, Durdel (je 1)

 

Auch der zweiten Herrenmannschaft fehlen nur Zentimeter zu einer Verlängerung

Enttäuschung pur herrschte auch bei der zweiten Herrenmannschaft nach dem Schlusspfiff. Gegen den Tabellendritten KultSport Wuppertal zeigte das Team von Coach Patrick Wittich eine überragende kämpferische Leistung, zog letztlich aber mit 73:75(31:37) den Kürzeren.

Die Gäste waren als klarer Favorit in die Klosterstadt gereist, sahen sich von Beginn an aber einem konzentrierten Heimteam gegenüber gestellt. Die BGL konnte in der Anfangsphase durch eine gute Effektivität überzeugen, nutzte die sich bietenden Wurfchancen sicher aus. Erst im weiteren Verlauf der Partie kamen die Schwebebahnstädter besonders über ihre Innenspieler besser in ihren Rhythmus und konnten den Vorsprung der Hausherren ein wenig verkürzen.

Im zweiten Viertel verloren die Lintforter dann ihren Faden, spielten streckenweise zu hektisch und unüberlegt, die Wuppertaler antworteten clever und abgebrüht, sodass zur Halbzeitpause ein dennoch nicht uneinholbarer Vorsprung zu Gunsten der Gäste auf der Anzeigetafel stand.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es zunächst bei dem Bild. Die BGL versuchte viel, scheiterte aber entweder am eigenen Unvermögen oder der guten Verteidigungsarbeit der Gäste und musste unter dem eigenen Korb immer wieder einfache Zähler hinnehmen.

Dennoch gaben sich die jungen Akteure von Coach Wittich zu keinem Zeitpunkt des Spiels auf und konnten innerhalb der letzten zwei Minuten einen Acht-Punkt-Rückstand egalisieren. Ihren letzten Angriff versenkten die Gäste dann, der BGL blieben noch 0,8 Sekunden für den Ausgleich - im Basketball bedeutet dies, dass der Ball nach Einwurf nur noch getippt werden darf, ein ordentlicher Wurf war daher nicht mehr möglich.

Coach Wittich nahm eine Auszeit, zeichnete wie wild auf seinem Board herum. Seine Spieler hatten verstanden: Max Middeldorf warf den Einwurf hoch in Richtung Korb, wo Nemanja Malesevic angeflogen kam und das Spielgerät in Richtung Ring beförderte. Leider entschied sich der Ball dazu, nicht durch die Reuse zu fallen, wodurch die Gäste letztendlich als Sieger das Feld verließen.

Punkte: Malesevic (21), Schöter (15), Middeldorf (11), Tiggelkamp (9), Durdel (8), Illbruck (6), Minrath (2), Vertlugov (1)